Wie gefährlich sind die dunklen Seiten des Arbeitsplatzes?
Streitigkeiten, Machtkämpfe und Kündigungen: Große Wirtschaftskrimis finden vollkommen legal am Arbeitsplatz statt. Sie sind an der Tagesordnung, aber haben durchaus auch positive Seiten – wenn man es schafft, die Wandlung zu vollziehen.
Axel B. und seine Taten im DARKNESS
Ein vermeintlich ganz normaler Montagabend im kalten Dezember. Axel B. wartet mit seiner gezückten Waffe, versteckt hinter der Nebenausgangstür des Unternehmens, in dem er seit zweieinhalb Jahren arbeitet. Er wartet auf seinen Chef. Auf den Chef, der ihn im Laufe des Tages vor den Kollegen zum wiederholten Male angeschrien hat. Wieder einmal titulierte er ihn als unfähigen, arbeitsscheuen Mitarbeiter, und das waren heute bei Weitem nicht die schlimmsten Schimpftiraden seines cholerischen Chefs. – Aber jetzt war ein für alle Mal Schluss. Axel B. kochte innerlich. Es reichte ihm, so durfte es nicht weitergehen. Jetzt, hier und heute wird er etwas unternehmen, jetzt sollte die Veränderung beginnen.
Die nichts ahnenden Kollegen, die bereits heimgegangen waren, würden ihm später bestimmt dankbar sein. So steht er da, mit seiner Waffe in der Hand, die eisige Kälte um ihn herum spürt er kaum. Da, ein Knarren, der Chef kommt. Ein lauter Knall und Axel B. steht mit seiner Waffe in der Hand über dem auf dem Boden liegenden Chef …
Wofür werden Sie bezahlt?
Arbeitsentgelt wird für erbrachte Arbeitsleistung bezahlt. Wer keine separate Anschrei-Zulage erhält, der braucht sich solch eine abwertende Behandlung nicht gefallen zu lassen. Wenn die Führungskraft sich nicht benehmen kann, dann haben Sie die Wahl, was Sie tun. Sie können den einfachen Weg wählen und kündigen, oder Sie handeln wie Axel B.
Die Auswirkungen von lautstarkem und beleidigendem Lamento des Vorgesetzten sind destruktiv und fördern weder die Lust am Arbeiten noch das unternehmerisch wichtige Betriebszugehörigkeitsgefühl. Es ist anzunehmen, dass Axel B. an jenen Tagen kaum etwas fertigbringt, sondern sich viel eher in die innere Kündigung zurückzieht.
Bankräuber werden verhaftet und weggesperrt, wenn Sie Geld stehlen
Führungskräfte, die Mitarbeitern die Würde und das Ansehen stehlen, kommen ungeschoren davon. Deren Mitarbeiter haben verloren. – Falsch, denn jeder entscheidet selbst, was er oder sie mit sich machen lässt. Entweder wir lassen zu, dass uns ein Verbrecher etwas klaut, oder wir gebieten seinem Handeln Einhalt. Jeder entscheidet für sich selbst, ob er ein Leben in DARKNESS führt, oder ob er oder sie es verändert. Niemand ist ein Opfer – außer man macht sich selbst zu einem.
Der Chef von Axel B. hat seine eigene, vielleicht unbewusste Entscheidung getroffen, sich wie ein Despot zu verhalten. Axel B.s Entscheidung, konstruktiv damit umzugehen, ist sein Weg, sich aus der destruktiven Situation zu befreien.
Mit einem lauten Knall ist alles vorbei
Der blutende Chef sieht, am Boden liegend, mit erschrocken aufgerissenen Augen zu Axel B. auf. „Herr B. ich blute, was ist passiert?“ Noch einen Moment schafft es Axel B., ihn böse anzusehen, dann bricht er in Lachen aus. „Chef, ’tschuldigung, ich lache nicht über Sie, sondern über die Situationskomik. In dem Moment, in dem Sie die Tür geöffnet haben, startete Ihr Chauffeur den Wagen, und der Motor hatte eine Fehlzündung. Vor lauter Schreck stolpern Sie über Ihre eigenen Füße und fallen mir vor meine.“ „Und, was machen Sie hier nach Feierabend, im Dunklen, hinter der Tür?“
„Ich habe auf Sie gewartet, denn ich glaube, wir beide haben etwas unaufschiebbar Wichtiges miteinander zu klären.“
Wichtig ist die Wahl der Waffen
Axel B. hat mit dem verdatterten Chef, der sich beim Aufprall eine kleine Blessur an der Hand zugezogen hat, wirklich ein Glas Wein getrunken. Er hat ihm klar und deutlich zu verstehen gegeben, was seine Schreiattacken mit ihm und den Kollegen, mit dem Betriebsklima und somit mit der Unternehmenskultur machen.
Dann hat Axel B. seine Geheim-Waffe aus der Tasche gezogen und sie dem Chef übergeben: Ein exakt auf das Unternehmen zugeschnittene Angebot, welches neben Mediation auch Kommunikationsmanagement beinhaltete. „Damit wir ALLE den konstruktiven Umgang miteinander lernen können“, wie Axel B. sich ausdrückte.
Fazit: Axel B. ist heute der persönliche Assistent eben jenes Chefs. Sie haben in der Mediation einen Vereinbarung getroffen: Wenn der Chef laut wird, dreht sich Axel B. um und geht raus. Beide und das gesamte Unternehmen haben von der Mediation stark profitiert. Die bis zu diesem Zeitpunkt starke Fluktuation der Mitarbeiter wurde deutlich weniger. Umsatz und Produktivität haben gewonnen und die allgemeine Freude an der Arbeit ist deutlich spürbar.
Nur eins nimmt der Chef Axel B. heute noch übel
Dass er sich nicht schon früher getraut hat, seinen Vorschlag mit der Mediation zu überbringen, weil sie eine große Bereicherung für das gesamte Unternehmen, bis heute noch, darstellt.
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